Giges Arrangement: Auld Lang Syne

Ich freue mich sehr, dass sich Gige – alias Gerhard Brunner – regelmäßig als Autor für gitarre.blog betätigt. Diesmal hat er mir einen besonders schönen Beitrag mit einem Arrangement zum Nachspielen geschickt. Er schreibt:


[Dies ist eine Video-Vorschau. Bei Click werden Daten an YouTube / Google übertragen.]

Liebe Leser von gitarre.blog,

bei einem Gig neulich mit meiner Tanzband gab es seitens des Veranstalters einen kleinen Musikwunsch für den Abschluss der Veranstaltung, und zwar „Nehmt Abschied, Brüder“. Das Lied kannte ich noch aus meinen Jugendzeiten, nicht zu selten am Ende des Abends am Lagerfeuer gesungen. Die sehr eingängige Melodie war über all die vielen Jahre noch fest gespeichert, nur bei Form und Historie musste ich recherchieren.

Der Text basiert auf der Ballade Old Long Syne (hier tatsächlich mit o), welche bereits 1711 von James Watson veröffentlicht wurde. Die Melodie ist wohl noch älter und geht auf ein pentatonisches schottisches Volkslied zurück. Ich hab’s nachgezählt, die wirklich berührende Melodie verwendet tatsächlich nur fünf Töne. Ab etwa 1800 erlangte der Song durch die Aufnahme in eine Sammlung schottischer Lieder zunehmende Berühmtheit. Er wurde neben unzähligen anderen Künstlern von solchen Giganten wie Joseph Haydn und Ludwig van Beethoven interpretiert. Noch heute wird Auld Lang Syne als Abschiedslied am Ende von Veranstaltungen oder auch zum Jahresausklang gesungen.

Da sämtliche Urheberrechtsfristen abgelaufen sind, gilt Auld Lang Syne mittlerweile als freies Liedgut.

Obwohl ich den Song mittlerweile seit über 50 Jahren kenne und selbst schon unzählige Male gespielt und gesungen habe, liebe ich die eingängige Melodie noch immer. Zum Abschluss des Jahres 2023 habe ich mich nun an eine etwas jazzige Version gemacht, welche ich gerne mit Euch teilen möchte. Als Grundlage für die Melodie habe ich nur mein Gedächtnis verwendet, kein Sheet oder Ähnliches.

Eine Form besteht aus zwei nahezu identischen Teilen, welche sich nur jeweils im Auftakt und im ersten sowie dritten (dies könnte nur meine private Interpretation sein) Takt unterscheiden. Als jazzige Zutaten habe ich prinzipiell Vierklänge verwendet und statt der Dominante G-Dur eine ii-V-Verbindung Dmin7-G7. Als harmonische Funktionen finden wir in Takt 5 (bzw. 13) Emin7 als Tonika-Gegenklang und in Takt 6 (bzw. 14) Bmin7/b5 als Dominant-Gegenklang. An der Melodie habe ich nichts geändert.

Ich hoffe, Euch gefällt meine Version von Auld Lang Syne und Ihr habt viel Spaß beim Spielen. Schöne Feiertage und bleibt gesund,
Euer Gige

Notendownload:


gige kl 200

Gige Brunner

Gige (Gerhard Brunner) ist Fingerstyle-Jazzer mit ausgeprägtem Hang zur Harmonielehre. Er schreibt Bücher, arrangiert Musik und ist auf vielen Bühnen unterwegs.

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