Qualifizieren elf Jahre Cellounterricht für gutes Songwriting? Vielleicht. Ein gutes Gefühl für Melodien, eine starke Stimme, solides Gitarrenhandwerk und ein berührender Text sind aber sicher weitere Zutaten für einen guten Song. Bei Kate Rena, Singer / Songwriterin aus Düsseldorf, finden diese Dinge zusammen. Im Podcastinterview spricht sie über ihre musikalische Entwicklung, die Szene in NRW und über einen Song, der ihr ein besonderes Anliegen ist.
Verzockt und dann Musikerin
Zum ambitionierten Songwriting ist die Musikerin gekommen, weil sie sich bei einer Verhandlung verzockt hat. „Ich wollte ein Sabbatjahr machen. Ich habe hoch gepokert und ein volles Jahr bei meinem damaligen Chef beantragt. Ich dachte, er genehmigt mir dann vielleicht 6 Monate. Aber ich bekam tatsächlich ein Jahr und musste mir dann überlegen, wie ich das finanziere“.
Also holte sie die Songs, die sie als Teenager geschrieben hat, aus der Kiste. Neue Stücke, ein Album und Auftritte kamen hinzu.
Mikrokosmos NRW?
Es gibt viele Musiker in NRW. „Vernetzung macht hier wirklich Sinn. Man kann sich regelmäßig austauschen und hat eine kollegiale Ebene in der Musikerszene, wo ja ansonsten auch mal mit Ellenbogen gearbeitet wird.“ sagt Rena. „Allein ist man schnell auch mal überfordert.
So bin ich auch an meinen Gitarrenmentor Björn Nonnweiler gekommen. Wir haben uns nach einem Konzert getroffen. Sein Fingerstylespiel hat mich fasziniert und der Kontakt mit ihm hat mich sehr weitergebracht. Ich kann mich nun filigraner und besser auf der Gitarre ausdrücken.“
Abschied und Kontrollverlust
Im Lied „The Hardest“ geht es, wie häufig in den Stücken der Musikerin, um eine persönliche Geschichte, um Abschied von einem nahestehenden Menschen, um Kontrollverlust. Psychische Erkrankung verändert Menschen und die Beziehung zu deren Angehörigen. „Ich glaube, dass Musik Menschen verbindet. Mit der Emotion, die der Song transportiert, sollen Menschen über ihre Erfahrungen leichter sprechen können.“
Homepage: https://kate-rena-music.de
Gutes Anliegen! Angehörige von psychisch Kranken sind ja irgendwie immer mitbetroffen. Welche Vereine sind das, die sich darum kümmern?
Hallo Amelie, ich denke, das ist vom Ort abhängig. In Bayern gibt es flächendeckend „Sozialpsychiatrische Dienste“ von unterschiedlichen Trägern, die auch Angehörige beraten.